Magazin: Legacy | Fragen: Georg Rothenwänder| Antworten: Bernd Grünwald | Februar 2004
 
Nach der Veröffentlichung des Demos „Astronomica“ im letzten Jahr erscheint Anfang Februar nun das Debüt-Album „Destination: Infinity“ - STERNENSTAUB sind vom Ein-Mann-Projekt zu einer richtigen Band gewachsen und mit Drummer Moritz Neuner (ex-Abigor, ex-Korova, Shadowcast, etc.) und Stefan Traunmüller (u.a. Golden Dawn) kann Band-Initiator Bernd Grünwald sogar zwei in der Szene bestens bekannte Gesichter vorweisen. Doch lassen wir ihn selbst zu Wort kommen…

Seit wann bist du mit STERNENSTAUB aktiv?
Alles begann irgendwann im Jahr 1997, ich hatte ein paar Riffs zusammengetragen und bastelte erste Songs daraus, zu diesem Zeitpunkt war es jedoch mehr ein Zeitvertreib als die Absicht, etwas Ernsthaftes damit zu erreichen. Irgendwann war ich dann aber doch der Meinung, mehr daraus zu machen zu können, so kam mir eines Tages die Idee dass es sicher nicht schaden könnte, wenn eine zweite Person den Liedern etwas mehr Leben einhaucht, damit sie nicht zu einseitig klingen.

Wie kam die Zusammenarbeit mit Stefan Traunmüller zustande?
Mit Stefan Traunmüller war ich davor schon ein paar mal in Kontakt, ich fragte ihn dann einfach spontan, ob er Interesse hätte, ein paar Remixes anzufertigen, und er war von der Idee sofort begeistert. Nachdem ich ihm meine Files geschickt hatte, machte er sich eifrig ans Werk, und fügte in seinem Heimstudio gemeinsam mit Karim E. Kienzle (Golden Dawn –Anm.d.Verf.) Gitarrenlinien und Arrangements hinzu. Nach kurzer Zeit hatte er dann bereits erste Songs fertiggestellt, und mir gefielen die Ergebnisse so gut, daß ich ihn fragte, ob er nicht in STERNENSTAUB einsteigen wolle. Dann ging alles Schlag auf Schlag und das ganze nahm seinen Lauf. Auch was den Stil betrifft waren wir uns schnell einig, ich wollte einfach irgendwie anders als der Großteil der Bands klingen und beschloss deshalb mehr Klassik-Elemente einzuflechten. Heraus kam dann eine Variante symphonischen Black Metals.

Und wie ist Moritz Neuner in die Band gekommen?
Das war eigentlich nicht weiter schwierig, einerseits kannte jeder von uns Moritz schon seit Jahren und aufgrund seiner Qualifikationen war er mehr als geeignet für diesen Job. Ausserdem hatte Moritz erst zuvor bei Golden Dawns "Masquerade" die Drums eingespielt, so ging eine Tätigkeit in die andere über.

Woher kommt dein Interesse für die Astronomie und kannst du vielleicht etwas mehr über das Konzept hinter "Destination: Infinity" berichten?
Das Interesse rührt schon aus meiner Kindheit her, ich fand einfach den Anblick des Himmels bei Nacht immer schon schöner, als so manch andere Dinge. Mich fasziniert einfach die Größe und Unendlichkeit des Alls, da merkt man erst wie winzig und unbedeutend der Mensch wirklich ist. Alles hat einen Anfang und ein Ende, wird zu Staub zerfallen, nichts währt ewig; dies spiegelt sich auch in den Texten von "Destination: Infinity" wieder, das Konzept beginnt mit einem Menschen, der im Dreck liegend erwacht und dann Schritt für Schritt seine inneren Kräfte entdeckt, bis er letztendlich eine höhere Ebene der Existenz erreicht, sich in ein anderes Wesen verwandelt und seine sterbliche Hülle zurücklässt.

Um nochmal auf die Musik zurückzukommen: die Grundideen, welche dann mit der Band gemeinsam ausgearbeitet und arrangiert werden, stammen von dir?
Bis jetzt habe ich Vorgaben geliefert, bin jedoch aber immer anderen Meinungen gegenüber offen gesinnt, dies macht ja schließlich auch eine Band aus. Unser einziges Problem ist lediglich die Distanz, da wir ein paar hundert Kilometer voneinander entfernt leben. Das erleichtert das Songschreiben und Proben nicht gerade, aber bis jetzt hat es gut funktioniert und in Zukunft werden wir noch mehr zusammenarbeiten, als es bei "Destination: Infinity" der Fall war.

In welchem Zeitraum sind die Songs zu „Destination: Infinity“ entstanden?
Das Komponieren der Songs zog sich in etwa über zwei Jahre hinweg, hauptsächlich weil wir einen gewissen Grad an Detailverliebtheit einbringen wollten, ausserdem finde ich, daß es gut ist, wenn die Songs, durch die lange Phase, untereinander auch ein wenig abwechslungsreich klingen.

Und bist du mit dem Endresultat zufrieden?
Ich finde dass wir unser Potential noch nicht ausgereizt haben, ansonsten bin ich bis jetzt aber recht zufrieden, auch wenn ich im nachhinein gerne ein paar Details an der CD ändern möchte. Aber ich glaube das kennen andere Musiker nur zu gut, ich bin eine dieser Personen, die am liebsten ewig an den Songs feilen würden, aber dann wird man ja nie fertig. Für die Zukunft werden wir, wie gesagt, versuchen, enger miteinander zu arbeiten und die CD etwas abwechslungsreicher und ausgereifter gestalten. Dabei denke ich jetzt aber nicht an das große Geld oder dergleichen, wir werden einfach das machen was uns in den Sinn kommt und unseren Vorstellungen entspricht.

Eine ungekürzte Fassung des Interviews gibt es unter www.legacy.de zu lesen.


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